Weniger Profil, weniger Sicherheit

 

 

Ein aktueller Reifentest belegt: Sommerreifen mit weniger als drei Millimeter Profil sollten unbedingt ausgetauscht werden, sonst wird es auf nasser Fahrbahn gefährlich.

 

 

Allein im ersten Halbjahr 2018 wurden an knapp zwei Millionen Fahrzeugen bei der Hauptuntersuchung Mängel an den Rädern festgestellt. Zu wenig Profil, falsche Reifengröße und unzulässige Felgen gehören zu den häufigsten Beanstandungen. 

Das Schweizer Magazin auto-illustrierte und die Experten vom TÜV SÜD nahmen dieses Ergebnis zum Anlass, die Fahreigenschaften von neuen und gebrauchten Sommerreifen umfangreich zu testen. 

Die wichtigste Erkenntnis: Haben die Reifen eine Profiltiefe von weniger als drei Millimetern, wird der Bremsweg erheblich länger – auf Kosten der Sicherheit. 

Die Testergebnisse: Beim Abbremsen von 80 auf 20 Stundenkilometer auf nasser Fahrbahn mit einer Reifenprofiltiefe von 2,6 Millimetern betrug der Bremsweg 33,2 Meter. Zum Vergleich: Der Neureifen schaffte das in 28,6 Metern. In anderen Worten: Wenn das Fahrzeug mit Neureifen schon steht, hat das mit den abgefahrenen Reifen noch rund 30 Stundenkilometer drauf. Der Bremsweg ist knapp fünf Meter länger.

Neben der Bremsleistung beeinflusst der Reifenzustand auch Wasserverdrängung, Traktion, Grip und Seitenführung. Deutlich wurde das beim Handling-Test: Mit neuen Reifen drehte der Testwagen die Runde auf der bewässerten Teststrecke immerhin vier Sekunden – oder viereinhalb Stundenkilometer – schneller als mit abgefahrenen. Durch das Wasserbecken schafften es die Neureifen, ohne aufzuschwimmen, durchschnittlich zwölf Stundenkilometer schneller als das Modell mit 2,6 Millimetern Profiltiefe.

Werkstattexperten predigen das schon lange: Nicht bis zur gesetzlichen Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern warten. Beträgt das Profil weniger als drei Millimeter, ist es eindeutig Zeit für einen Reifenwechsel in der Werkstatt.