Reifen-ABC
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ABE |
Abkürzung für "Allgemeine Betriebserlaubnis" |
Aufschwimmeffekt, wenn die Menge des auf der Straße stehenden |
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Bordsteinparken |
Das forsche Überfahren von Bordsteinkanten kann zu Quetschungen |
Die Einsatzdauer eines Reifens hängt vom Fahrzeug, der Fahrweise und vielen anderen Faktoren ab. Bei Fronttrieblern sind beispielsweise dreifach höhere Laufleistungen der Hinterreifen im Vergleich zur Vorderachse nicht unüblich. Grundsätzlich gilt: Die gesetzliche Restprofiltiefe von Sommerreifen liegt bei 1,6 Millimetern. |
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Gerade Hochleistungs-Breit- und Winterreifen werden immer häufiger als laufrichtungsgebundene Pneus konzipiert. Die Vorteile: Geringere Geräuschentwicklung, bessere Traktion bei Nässe, höhere Aquaplaningsicherheit. |
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Luftdruck |
Regelmäßige Untersuchungen ergeben, daß nur etwa jedes vierte Auto |
M+S |
M+S bedeutet "Matsch und Schnee". Diese anfangs besonders grobstolligen Reifen für winterliche Bedingungen und unbefestigten Untergrund wurden erstmals 1950 präsentiert. |
Mischbereifung |
Wer unterschiedliche Größen, Fabrikate, Geschwindigkeitsklassen oder Neu- und Gebrauchtreifen kombiniert, lebt gefährlich: Uneinheitliche Reaktionen der Reifen sorgen im Extremfall für ein unkontrollierbares Fahrverhalten. |
Niederquerschnit |
Der Reifenquerschnitt beschreibt das Verhältnis von Flankenhöhe zu Laufflächenbreite. Der in den 20er Jahren übliche Ballonreifen mit einem Höhe-Breite-Verhältnis von fast 1:1 ist längst dem Niederquerschnittsreifen (bis zu 0,30:1) gewichen. |
Ply rating |
Ply rating ist eine veraltete Tragfähigkeitskennung von Reifen, die die Baumwollcord-Lagen im Reifenunterbau angab (8 PR =acht Lagen). Heute dient sie als Kennzahl der Reifenfestigkeit für unterschiedliche Fahrzeuggewichte. |
Profil |
Die aus Profil-Negativen (Rillen) und Profil-Positiven (Profilblöcken) bestehende Lauffläche dient der Drainage von Wasser oder Schneematsch - auf trockenem Untergrund böte ein profilloser Slick optimale Haftung. |
Querschnitt |
Relation zwischen der Höhe der Reifenflanke und der Breite des Pneus. Beispiel: Ein Reifen der Dimension 175/70 - 13 besitzt eine Breite von 175 Millimetern, die Flankenhöhe beträgt 70 Prozent der Breite. |
Radialreifen |
Innerhalb der Karkasse liegen die gummierten Cordfäden in einer oder mehreren Lagen radial, also im rechten Winkel zur Laufrichtung. Davor waren Diagonalreifen üblich. |
Reifengröße |
Die auf den Flanken angebrachten Bezeichnungen enthalten neben Angaben über Herstellungsdatum und Reifentyp auch Größenbezeichnungen: 175/70 R 13 S bedeutet eine Reifenbreite von 175 mm und einen Höhe-Breite-Verhältnis von 0,7:1. Das R steht für Radialbauweise, 13 ist der Felgendurchmesser in Zoll und S das Geschwindigkeitssymbol für maximal 180 km/h. |
Durch die Verformung (Walkarbeit) des Reifens entsteht Rollwiderstand. Konstruktionsziel ist es, einen möglichst geringen Rollwiderstand und somit einen geringeren Benzinverbrauch zu erreichen. |
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Schlupf |
Ingenieure verstehen darunter die Relativbewegung zwischen Fahrzeuggeschwindigkeit und Reifen-Umfangsgeschwindigkeit. Zu deutsch: Ein Rad dreht durch oder blockiert. |
Schnellauf-festigkeit |
Die auf die Reifen wirkende Zentrifugalbeschleunigung ist extrem - bei 200 km/h beispielsweise beträgt sie die tausendfache Erdbeschleunigung. Deshalb beschichten die Hersteller den Gürtelcord mit Kautschuk, um später einen festen Verbund mit dem Gummi zu erreichen. Die Stahlgürtel werden außerdem mit mehreren Nylonabdeckungen versehen. |
Schräglaufwinkel |
Der Schräglaufwinkel bezeichnet den Unterschied zwischen der Stellung des Rades und der tatsächlichen Fahrtrichtung. Ein großer Schräglaufwinkel erfordert also einen starken Lenkeinschlag, um die Richtungsänderung zu bewirken. Je steifer der Reifenaufbau, desto geringer ist dieser Winkel und desto sicherer das Fahrverhalten - jedoch auf Kosten des Komforts. |
Schwefel |
Neben vielen anderen Chemikalien besitzt elementarer Schwefel eine wichtige Funktion:Erst durch seine Beimischung vernetzen sich während der Vulkanisation die langen Molekülketten des Kautschuks - aus plastisch-klebrigem Material wird elastischer Gummi. |
Silica |
Die gefällte Kieselsäure Silica ermöglicht in Verbindung mit einer speziellen Kautschuksorte einen um bis zu 20 Prozent verringerten Rollwiderstand, ein gutes Nässeverhalten und eine hohe Laufleistung. |
profilloser Rennreifen. |
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Speed-Index |
siehe "Geschwindigkeitsklassen" |
Spur |
Abstand zwischen den Reifenmitten einer Achse. Kann zwischen Vorder- und Hinterachse differieren. |
Sturzwinkel |
Durch die Fahrwerksgeometrie bedingter Einknickwinkel, der die Differenz zwischen einer senkrecht durch das Rad verlaufenden Linie und einer Vertikalen beschreibt. Dadurch werden die Reifenaufstandsflächen einseitig (innen oder außen) belastet, wodurch sich die Tragfähigkeit der Reifen reduziert. |
Temperaturen |
Der Reibwert von Kautschuk ist temperaturabhängig. Damit ein Sommerreifen optimal arbeitet, ist eine Betriebstemperatur von 50 bis maximal 90 Grad Celsius ideal. Überhitzt der Pneu etwa durch zu geringen Luftdruck, löst sich seine Struktur auf. |
Eine zweistellige Zahl auf der Reifenflanke, der sogenannte "Load Index", gibt Auskunft über die Tragfähigkeit, die je nach Fahrzeuggewicht bei gleicher Reifengröße variiert - zum Beispiel für Kleinwagen, Mittelklasselimousinen oder Transporter. |
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Übersteuern |
Fahrverhalten, wenn die Hinterreifen vor den Vorderreifen die Haftung verlieren: Das Auto "bricht mit dem Heck" aus und dreht sich im Kurvensinne ein. |
Untersteuern |
Fahrverhalten, wenn die Vorderreifen vor den Hinterreifen die Haftung verlieren: Das Auto rutscht geradeaus in tangentialer Richtung zum Kurvenradius. |
Unwucht |
Bereits minimale Schwankungen in der Materialdichte oder andere Einflüsse bewirken geringfügige Ungleichgewichte innerhalb des Reifens. Bei der Drehbewegung entstehen dadurch Unwuchten, die durch Gegengewichte an der Felge ausgeglichen werden können. |
Verzahnung |
Damit sich Winterreifen förmlich in den Schnee "beißen", verfügen sie über lamellenartige Kanten und Rillen, die den Schnee zu einer "Zahnschiene" pressen - so entsteht eine Verzahnung von Reifen und Fahrbahn. |
Walkarbeit |
Das periodische Einfedern des Reifens bewirkt seine Verformung - die sogenannte Walkarbeit, die Hitze freisetzt und Rollwiderstand verursacht. Ist der Luftdruck zu gering, überhitzt der Reifen durch ein zu hohes Maß an Walkarbeit |
Wasser |
Auf nasser Oberfläche müssen die Positiv-Blöcke des Reifens das Wasser durch die Drainagerillen abführen. So werden beispielsweise bei 80 km/h bis zu 25 Liter Wasser pro Sekunde kanalisiert. |
Neben speziellem Profil mit Lamellen und einer größeren Zahl von Negativ-Blöcken für gute Bodenhaftung besitzen Winterreifen spezielle Kautschukmischungen, damit die Lauffläche nicht bei kalten Temperaturen verhärtet (Fachbegriff:verglast). |
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Wulst |
Der Wulst - quasi der Innenring der Reifenflanken - enthält einen oder mehrere Drahtkerne und hat die Aufgabe, für den sicheren Sitz des Reifens auf der Felge zu sorgen. |